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1. Vorschule der Geschichte Europas - S. XIII

1834 - Berlin : Enslin
Xiii wurde, und in welchem endlich die Priester den Sieg davon trugen. Deshalb blieben sie denn auch die Herren über alle Lebenseinrichtungen- und obgleich die Könige neben ihnen auch blieben, so mußten sie sich doch, nicht nur in ihrer Landesregierung, sondern selbst in ihrer tag^ lichen Lebensart, den Vorschriften der Priester fügen. Wie dieses alles in diesen entferntesten Gegenden schon zweitausend Jahre vor Christi Geburt sich zugetragen hat, so sind denn diese uralten indischen Lebenseinrich- tnngen nicht nur durch das ganze Alterthum hindurch, sondern auch bis auf die neueste Zeit im allgemeinen so geblieben, so daß sich in diesen Gegenden der Erde über- haupt keine großen Lebensveränderungen zugetragen ha- den. Und eben so wie in Indien ist es in dem östlich davon gelegenem China, wo eben auch schon in jenen Anfangszeiten dieses sonderbar eingerichtete Kaiserthum entstand, welches sich mit diesen Einrichtungen im Gan- zen bis auf die jetzige Zeit erhalten und dabei in Asien sehr ausgebreitet hat. Westlich aber von Indien, und diesseit des Flusses Indus, soll in diesen Anfangszeiten auch schon ein großes Reich entstanden sein, nämlich das ostpersische oder das Reich der Parsen, welches sich über die Lander vom Indus'ms zum kaspischen Meer und zum persischen Meerbusen ausgebreitet haben soll, und man will sogar von einem uralten König dieses Reiches, Dschemschid, wissen, an dessen Seite ein be- rühniter Religionslehrer Zoroaster die Lichtreligion der Parsen soll gelehrt haben. Doch ist es mit diesem Reiche dunkel und ungewiß, weil es nicht fortbestand, wie die Indischen und chinesischen Einrichtungen, sondern in diesen westlichen Gegenden, Asiens begann nun nach jenen Anfangszeiten das Schauspiel großer und wieder- holter Reichsveränderungen, welche vorzüglich von den Landern an den Flüssen Euphrat und Tigris ausgingen. Die großen Reichswechsel im vorderen Asien, zwischen dem Indus und den Oftküsten des Mittelmeeres; assyrisches, modisches und ba. bylonisches Weltreich. Aegypten, Palästina und Phönicien, Syrien. Kleinasicn. § 2. Nämlich während dieser großen Gründungen in den östlichen Ländern des südlichen Asiens und jenseit /

2. Vorschule der Geschichte Europas - S. XIV

1834 - Berlin : Enslin
Xiv des Flusses Indus, hatten die menschlichen Lebensein- richtungen und damit auch die Entstehung kleinerer und größerer Reiche auch im Westen dieses Theils vock Asien ihren Anfang genommen, und zumal in den tiefen und fruchtbaren Gegenden um den Euphrat und Tigris her sollen zuerst die nomadischen Hirtenvölker zum Ackerbau und zu dem Leben in den Städten übergegangen sein, wie denn immer Babylon am Euphrat als die älteste urck erste Stadt betrachtet wird. Von derselben aus soll in jenen Anfangszeiten schon ein König über ein kleines Reich umher geherrscht haben, während die übrigen Länder in dieser ganzen Gegend auch schon ihre Herr- scher und ihre Einrichtungen hatten, so wie zunächst an dieses alte Reich Babylon das Königreich Assyrien grenzte, welches Land nordöstlich von Babylonien an den östlichen Ufern des Flusses Tigris lag. Und von diesem Lande aus begann um d. I. I70tt v. Ch. Gb. zuerst die Ausbreitung eines großen Weltreiches, in welchem diele Länder, die erst ihre eigenen Könige ge- habt, unter die Herrschaft eines einzigen Königs zusam- mengefaßt wurden. Denn von Assyrien zog damals, wie erzählt wird, König Ninus mit einer wohlgeordne- ten Kriegerschaar aus, und nachdem er zuerst den König von Babylon seines Reiches beraubt, wandte er sich gegen alle übrigen, und eroberte alles Land bis au den Indus, so daß vor der Ausbreitung dieses großen assy- rischen Weltreiches jenes alte ostpersische Reich erliegen mußte, und das war die erste große Umgestaltung dieser innern Gegenden von Asien. Und nachdem König Ni- nus für sein neues Reich die große Hauptstadt Ninive am Tigris angelegt, und es nachmals seiner Gemahlin Semiramis hinterlassen, die ps für ihren Knaben Ni- nyas beherrschen sollte, so wußte es diese Frau, die zu einem fabelhaften Ruhm gelangte, nicht nur zu behaup- ten, sondern es kam auch auf ihren Sohn und auf viele seiner Nachfolger, welche fortwährend von Ninive aus über die weiten Gegenden herrschten. Doch blieb dieses assyrische Weltreich während der langen Zeit seines Bestehens nur im Osten des Euphrats ausge-. breitet, und im Westen dieses Flusses bis an das Meer

3. Vorschule der Geschichte Europas - S. XVII

1834 - Berlin : Enslin
Xvii Stadtefürsten, wie denn der Fürst Hiram von Tyrus, welches damals die glänzendste Stadt des Landes wa^ als Zeitgenosse des Königs Salomo berühmt geworden ist. So also vereinigte sich ungefähr tausend Jahre vor der christlichen Zeit in den asiatischen Landern diesseit des Euphrat mit der Vlüche des, jüdischen auch die des phönizischen Volkslebens und bot hier einen schöneren Anblick dar, als das despotische Reich der Assyrer in den jenseitigen innern Ländern, Und zu diesen Reichen des westlichen Asiens muß man sich in diesen Zeiten, um das ganze Lebensbild dieser Gegenden zu vollenden, auch die Vorgmze in Aegypten und in Kleinafien vor- stellen, von welchen Ländern jenes den asiatischen We- sten an Afrika, dieses an Europa knüpft. Auch nach Aegypten sind in jenen Zeiten des Anfangs, wo die indi- schen Priesterreiche entstanden, schon Einwanderungen aus Asien geschehen, und auch in diesem Lande sind da- mals die ersten Reiche von Priestern gegründet worden, so daß die Lebenseinrichtungen auch hier mit der Prie- sterherrschaft begannen. In den folgenden Jahrhun- derten sind dann die einzelnen Priesterstaaten, welche sich an den Ufern des Nils herabverbreiteten, wie in This und Theben, zu einem einzigen Königreiche ver- einigt worden, über welches dann viele Könige nach einander so herrschten, daß sie zwar die Priester als Gehülfen neben sich hatten, aber doch nicht so sehr an ihre Vorschriften gebunden waren, wie die Könige in Indien. Und durch die ganzen Zeiten hindurch, wo in Asien das assyrische Weltreich stand, hat es in Aegypten so fortgedauert, nur daß die Könige dieses Landes ihren Wohnsitz von Theben in das nördlicher gelegene Mem- phis verlegten. Und dabei'hat das ägyptische Volk in dem eingeschlossenen Nilthal auch von anderen Völkern ganz abgesondert und einsam gelebt, weshalb es sich durch sonderbare Sitten, so wie durch seine wunderbaren Bauwerke, gleich den alten Indiern, vor allen aus- zeichnete. Den größten Ruhm unter ihren Königen er- warb sich Sesostris, theils durch seine Bauwerke, theils auch durch seine Kriegszüge, welche er um das Jahr 1400, also dreihundert Jahre nach Ninus, soll unter- b

4. Vorschule der Geschichte Europas - S. XIX

1834 - Berlin : Enslin
Xix Hälfte des neunten vorchristlichen Jahrhunderts, im I. 888 v. Eh. 01'., der letzte assyrische König Sardana- pal sich in dem Hofe seiner Kaiserburg zu Ninive auf einem Scheiterhaufen selbst verbrannte, weil er zweien seiner Feldherren, die sich gegen ihn empörten, nicht mehr Widerstand leisten konnte. Damit löste sich auch das große assyrische Reich in zwei Reiche auf, in das mo- dische, welches sich nordöstlich vorn Tigris, und in das babylonische, welches sieh südlich davon und südwestlich vom Euphrat ausbreitete, so daß nun diese beiden grö- ßeren Reiche in den innern Gegenden gleichzeitig mit den Reichen Israel und Juda bestanden. Und von dem einen dieser beiden großen Reiche, dem westlichen, dessen Könige anfangs noch in Ninive wohnten, wo es auch noch das neuassyrische hieß, und nachher in Babylon, wo es das neubabylonische war, von diesem Reiche wurden in den nächsten Jahrhunderten auch die kleineren Reiche zwischen dem Euphrat und dem Mittelmeer ver- schlungen. Nachdem nämlich im achten Jahrhundert die Könige von Ninive zuerst die syrischen Könige in Damaskus überwunden und sich ihreö Reiches bemäch- tigt hatten, so eroberte Salmanassar von Ninive auch Samaria, die Hauptstadt des Reiches Israel, im J.721, und zugleich auch das benachbarte Phönicien, so daß sich jetzt am Schluß des achten vorchristlichen Jahrhunderts, das neue Reich von Ninive bis an die Küsten des mit- telländischen Meeres herüber erstreckte, und beinahe alles Land diesseit des Euphrat einnahm, nur daß das kleine Königreich Juda sich auch jetzt noch in seiner Freiheit erhielt, und dieselbe noch über ein Jahrhundert hindurch behauptete. Als aber eben dort am Euphrat statt der Könige in Ninive sich die Könige in Babylon erhoben, da war es einer dieser letzteren, Nebukadnezar, der die Stadt Jerusalem zerstörtes im I. 588 v. Ch. Gb., und das jüdische Volk gefangen nach Babylon führte. So fiel denn zu Anfang des sechsten vorchristlichen Jahr- hunderts auch das Reich Juda, und alle Länder zwi- ' scheu dem Euphrat und dem Mittelmeer gehörten nun dem neubabylonischen Reich an, während sich nördlich davon von dem Gebirge Taurus und dem caspischen b *

5. Vorschule der Geschichte Europas - S. XX

1834 - Berlin : Enslin
Meer an bis nach dem Indus hin das medische erstreckte, und diese beiden Reiche erfüllten nun den ganzen weiten Landerraum diesseit des Indus, wahrend jenseits in Indien die uralten Priesterstaaten und in China das große Kaiserthuin noch fortbestanden. Aber eben dieses sechste vorchristliche Jahrhundert brachte schon wieder eine neue noch größere Umgestaltung über den Westen von Asien, indem sich gar nicht lange nach der Zerstö- rung Jerusalems, also nach dem Untergang des Reiches Juda, die Entstehung des persischen Reiches zutrug, welches nun in der zweiten Hatfke dieses Jahrhunderts nicht nur die Reiche von Medien und Babylonien um- faßte, sondern auch noch Aegypten und Kleinasien hin- zugewann. Aus dem Gebirgskunde Persis am persi- schen Meerbusen trat der mächtige Held Cyrus hervor, der dieses Reich gründete, indem er mit seinen Persern den König Astyages von Medien, seinen Großvater, in der Schlacht bei Passargada überwand, im I. 559 v. Ch. Gb.; dadurch auf den Thron des medischen Reiches erhoben, dessen Hauptstadt Ekbatana, in der Nahe des kaspischen Meeres gelegen, er einnahm, fand er bald Gelegenheit zu einer bedeutenden Erweiterung seines Reiches, welches nun das persische hieß, denn der Kö- nig Krösus von Lydien in Kleinasien, welches Reich jetzt hier entstanden war, und die ganze Halbinsel um- faßte, rief ihn selbst gegen sich zum Kriege, da er den Astyages an ihm rachen wollte, und nach Kleinasten herüberziehend, gewann Cyrus gegen Krösus die Schlacht bei Pteria, im I. 545, und ihn in seine Hauptstadt Sardes verfolgend und sie erobernd, nahm er ihn selbst gefangen, und das lydische Reich wurde sogleich mit dem persischen verbunden, welches letztere nun schon in so weiter Ausdehnung von dem Indus bis an dasagei- sche Meer hervorreichte. Nicht lange konnte nun auch das babylonische Reich dieser gewaltigen Masse noch ge- genüber bestehen, sondern Cyrus fand bald auch Gele- genheit zum Krieg gegen den König Labinetos von Ba- bylon, und nachdem er ihn in einer Schlacht geschla- gen, eroberte er auch die gewaltige Hauptstadt Babylon, wie es heißt durch eine kluge Ableitung des Euphrat,

6. Vorschule der Geschichte Europas - S. XXI

1834 - Berlin : Enslin
Xxi im I. 538, wodurch denn auch das neubabylonische Reich seiner Herrschaft unterworfen wurde. Alle frü- heren Reiche "Asiens diesseit und jenseit des Euphrats waren nun in das einzige große persische Reich zusam- mengefaßt, dessen Gründer Cyrus war, und welches zwei Jahrhunderte hindurch, nämlich von der zweiten Hälfte des sechsten bis in die zweite Hälfte des vierten vorchristlichen Jahrhunderts unter folgenden Hauptver- änderungen fortbestand. Nach des Cyrus Tode, den er im I. 529 auf einem Feldzug gegen die im Norden wohnenden Skythen von der Hand einer Königin To- myris soll gefunden haben, — diese Skythen aber waren die den ganzen Norden der alten Welt einnehmenden Grenzvölker der gebildeten südlichen Reiche — nach die- sem Ende des Cyrus vergrößerte sein Sohn und Nach- folger, Cambyses noch das persische Reichs durch die Eroberung von Aegypten, dieses uralten Königreiches, wo seit den Zeiten Davids noch viele Könige aus ver- schiedenen Geschlechtern geherrscht hatten. Und die spa- teren derselben hatten auch nicht mehr in Memphis,, sondern in einer Stadt an der nördlichen Küste, in Sais, gewohnt und hatten von hieraus die alte Ein- samkeit des ägyptischen Volkes durch Umgang mit den seefahrenden europäischen Griechen unterbrochen. Den letzten dieser Könige von Sais, Psammenis überwand Cambyses in der Schlacht bei Pelusium, im I. 525 v. Ch. Gb.,und ließ ihn tödten, wie er sich dann auch dieses alten Königreichs mit großer Grausamkeit besonders ge- gen die dortigen Priester bemächtigte, so daß von Sei- ten dieses unterjochten Landes ein großer Haß auf den persischen Thron geworfen wurde. — Und als nach des Cambyses Tode, und nach einer vergeblichen Empörung der Meder, die wieder zur Herrschaft strebten, im 1.521, ein Nachkomme des Cyrus, Darius Hystaspes Sohn, den persischen Thron bestieg, so nahte sich jetzt die blühendste und glücklichste Zeit dieses Reiches, da dieser vortreffliche Herrscher, der gleichsam ein Musterbild einesl asiatischen Fürsten war, demselben viele wohlthätige innere Ein- richtungen gab, und die vielen unter seinem Scepter wohnenden Völker zu einer geordneten Vereinigung

7. Vorschule der Geschichte Europas - S. 26

1834 - Berlin : Enslin
I - 26 - lich in diesen Zeiten, fünfhundert Jahre vor Christi Geburt, bestand in Asien das große persische Königreich, welches gerade in der Zeit, als in Athen Solon lebte, um das Jahr550, ein berühmter König Cyrus dort errich- tet hatte. An dieses große Königreich grenzte Griechen- land, welches mit seinen republikanischen Städten auch über die Inseln des ageischen Meeres bis nach Asien hin- überreichte. Denn in früheren Zeiten, jedoch nach dem trojanischen Kriege, waren Griechen an die Küsten von Kleinasien hinübergewandert und hatten dort Städte erbaut. Nack) mehreren feindseligen Vorgängen beschloß der König Lerxes von Persien zuerst das unruhige Grie- chenland, und dann auch die übrigen Lander von Europa zu erobern, und unter seine Königsherrschaft zu bringen. Mit einem ungeheuer großen Heere kam er aus Asien gegen Griechenland herangezogen, so daß in diesem Lande ein großer Schrecken entstand. Da vereinigten sich die Bürger von Athen und Sparta, ob sie sich gleich ein- ander bisher gehaßt hatten, zur gemeinsamen Verthei- digung, und auch viele andere der griechischen Völker traten dem Bunde bei, um die Freiheit^ Griechenlands gegen die persische Unterjochung zu beschützen. Daraus entstanden in der ersten Halste des fünften Jahrhunderts vor Christi Geburt die großen persischen Kriege, welche eigentlich schon mit der Schlacht von Marathon anfin- gen im Jahr 490. Diese letztere, welche noch des Wer- pes Vorfahr Darius liefern ließ, ist vorzüglich dadurch so berühmt, daß in derselben ein ganz kleines Heer von griechischen Truppen unter der klugen Anführung des athenischen Feldherrn Milthiades eine ungeheuere Menge von Persern überwunden hat. Aber erst nach dieser Schlacht kam der König Xerxes selbst nach Griechenland herüber, und nun mußten sie sich erst ganz verzweifelt wehren. Da zog ein König, von Sparta, Leónidas, mit nur wenigen spartanischen Truppen in einen engen Ge- birgspaß, die Thermopyla genannt, um das große per- sische Kriegsheer am Durchzug durch diesen engen Ge- birgsweg zu verhindern. Und ob er gleich dieses nicht ganz durchsetzen konnte, da er mit allen seinen Sparta- nern im Kampfe getödtet wurde, so bekamen doch die übrigen Griechen durch diese Schlacht bei Termvpyla im

8. Vorschule der Geschichte Europas - S. 34

1834 - Berlin : Enslin
34 viele Lander des persischen Reichs hindurch gekommen war, wobei er sich, um unerkannt zu bleiben, wie die Frauen, in einem mit Vorhängen verhüllten Wagen fah- ren ließ, so kam er tief in Asien in die Hauptstadt des persischen Königs Susa, und ließ sich an seinem Hofe melden. Mit großer Freude hörte es Xerxes, daß der Mann, der ihn an der Ausführung seiner großen Ero- berungen in Europa verhindert hatte, nun selbst zu ihm komme und sich in seinen Schutz begebe, und er nahm ihn auch deshalb sehr freundlich bei sich auf, weil er nun nach seinem^ Rath den Krieg gegen Griechenland mit besserem Glück wieder anzufangen hoffte. Als er auch dem Themistokles deshalb einen Vorschlag machte, so konnte dieser freilich das Ansinnen, nun der Feind seines undankbaren Vaterlandes zu werden, nicht sogleich von sich abwenden, aber es zeigte sich doch, wie er die Vaterlandsliebe in seinem Herzen festhielt. Er bat nämlich den persischen König um eine Zeit von zwei Jahren, um erst die persische Sprache zu erlernen, und führte dadurch eine Verzögerung des neuen Unternehmens herbei, über welche es nachher unterblieb. Doch wußte er sich im- merfort in der Gunst des persischen Hofes zu erhalten, und der Nachfolger des Lerpes wieß ihm eine Stadt in seinem Reiche an, von deren Einkünften er lebte. Als er endlich doch wieder aufgefordert wurde, einen Kriegs- zug der Perser gegen die Griechen zu entwerfen und zu leiten, gab er sich selbst den Tod, und starb so zwar in dem fremden feindlichen Reiche, aber doch des Vater- landes eingedenk. Das ist die Lebensgefchichte des Thc- mistokles, in welcher sich der Sinn der Griechen gar deutlich zu erkennen giebt. Uebermuth Athens. Anfang des peloponesischen Krieges. Perikles Die athenische Pest. § 15. Jndeß aber war in Griechenland die alte Feindschaft zwischen den Athenern und Spartanern von neuem immer höher gestiegen, und die ersteren hatten sie durch ihr Betragen in den nächsten Zeiten nach dem persischen Krieg am meisten wieder hervorgerufen. Sie betrugen sich nämlich von jetzt an gegen die anderen griechischen Städte so übermüthig, daß endlich die Spar-

9. Vorschule der Geschichte Europas - S. 66

1834 - Berlin : Enslin
66 wieder Cäsar den Pompejus kn der Schlacht bei Phar- salus, im I. 48 v. Ch. Geb., aus welcher Pompejus auf dem Schiffe nach Aegypten in Afrika entfloh. Casar aber verfolgte ihn dahin, und als er dort anlandete, hatten schon die Hofbedientcn des ägyptischen Königs dem Pompejus den Kopf abgeschlagen, welchen man dem Cäsar entgegen brachte, wobei er aber sehr gerührt war. Als er dann nach Rom zurückgekehrt war, herrschte er daselbst noch einige Zeit als Diktator, fand aber doch endlich auch in Rom felbst einen unglücklichen Tod. Es waren nämlich noch Männer in Rom, welche die alte freie Einrichtung in der Stadt wieder Herstellen wollten, und unter ihnen war Brutus, obgleich er ein Freund Casars war, am eifrigsten dafür gesinnt. Diese verab- redeten eine Verschwörung gegen das Leben Cäsars, und als er einmal in der Senatsversammlung war, entstand ein Tumult in dem Saale, und wie jetzt seine Feinde mit Dolchen auf ihn zustürzten und ihm viele Wunden beibrachten, siel er vom Sessel, bedeckte sich jedoch noch mit seinem Mantel, um anständig zu sterben. Dieses geschah im Jahr 44 v. Ch. Geb. Octavianus und Antonius. Die Königin Kleopatra. § 18. Aber auch damit war die bürgerliche Ruhe in Rom und in dem römischen Reiche noch nicht wieder hergestellt, denn nun trat wieder der Pflegesohn des ermordeten Cäsars, Octavianus, auf, und wollte nicht nur den Tod seines Vaters rachen, sondern sich auch dieselbe Herrschaft über Rom verschaffen. -Unter den Feinden, welche sich ihm entgegenstellten, war vorzüglich Antonius, ein anderer großer Feldherr, der nicht leicht zu überwinden war. Anfangs vertrugen sie sich um die Herrschaft über das große Reich, in welche sie sich so theilten, daß Antonius die östlichen Länder beherrschen sollte, während Octavian von Italien aus über die west- lichen herrschte. Wie jedoch Antonius in seinen asiati- schen Ländern verweilte, so kam er auch nach Aepypten, über welches Land damals eine sehr schöne und kluge * Königin herrschte; sie hieß Kleopatra. Sie wußte durch ihre Schmeicheleien den Antonius so einzunehmen, daß er bet ihr in Aegypten blieb, und darüber nicht nur die

10. Vorschule der Geschichte Europas - S. 68

1834 - Berlin : Enslin
Hand stutzte, und bis nach Athen hin, wo sie einkehrten, sprach er auch nicht ein Wort mit Kleopatra. Endlich kamen sie nach Aegypten wieder zurück, und mußten nun mit banger Furcht erwarten, was Octavianus gegen sie noch unternehmen wurde. Das war die Schlacht bei Actium im Jahr 31 v. Ch. Geb. Die Unterwerfung Aegyptens. Der Tod Kleopatras. § 20. Octavianus versäumte es auch nicht, sie da- hin zu verfolgen, und wie er nun die Küsten Aegyptens betrat, mußten auch Antonius und Kleopatra alle Hoff- nung verlieren. Zuerst entleibte sich Antonius selbst, und wie Kleopatra hörte, daß Octavianus schon daran denke, sie dort in Rom vor seinem Triumphwagen her- führen zu lassen, so war ihr das so schrecklich, daß sie lieber den Entschluß faßte, sich giftige Nattern an die Brust zu legen, denn sie konnte als Gefangene des Oc- tavian kein anderes Werkzeug haben, und so ihr Leben verlor. — Nun war Octavianus auch Herr von Aegyp- ten, welches er denn ebenfalls zu einer Provinz des rö- mischen Reichs machte, so daß nun von den Königrei- chen, welche damals aus Alexanders Weltreich entstan- den waren, keines mehr stand, sondern alle waren sie nun der weitverbreiteten römischen Weltherrschaft un- terworfen. Entstehung des römischen Karserthums. Kaiser Augustus. § 21. Als aber Octavianus von seinen Siegen über Antonius nach Rom zurückgekehrt war, so trugen sich nun nicht nur mit dem r-ömischen Reiche, sondern auch mit dem ganzen Menschenleben in Europa die allergröß- ten Veränderungen zu. Zuerst wurde es in Rom selbst völlig anders, dadurch nämlich, daß von jetzt an der Senat und die Volksversammlung die wirkliche Herr- schaft über das weite Reich nicht behielten, sondern sie kam nun eigentlich an den siegreichen Octavianus, wel- cher jetzt den Namen Augustus annahm, und weil er über alle römischen Kriegsheere allein zu befehlen hatte, nun auch allein Herr war über alle Länder des römi- schen Reichs. So wurde denn aus der republikanischen
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